Tag: Hubertusbad
Michael Metze14.04.2025.
Allgemein Kommentare geschlossen
Vor genau einhundert Jahren griff das Stadtbauamt Lichtenberg erneut auf einen bereits bestehenden Entwurf zurück, der in den Jahren 1919 bis 1921 für ein modernes Stadtbad erarbeitet worden war. In einer Phase des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruchs unmittelbar zum Ende des Ersten Weltkrieges, insbesondere im Jahr 1919, begannen erste intensive Planungen für dieses ambitionierte Projekt. Ziel war es, ein öffentliches Stadtbad zu errichten, das sowohl der körperlichen Hygiene als auch der sozialen Daseinsvorsorge dienen sollte – ein Ausdruck des modernen Verständnisses von städtischer Infrastruktur und Fürsorge in der jungen Weimarer Republik.
Die Bauarbeiten wurden zunächst mit großem Eifer 1919 aufgenommen. Bereits in der Frühphase der Umsetzung konnte die Baugrube ausgehoben und mit dem Erstellen erster Fundamente begonnen werden. Zur Finanzierung des Projekts griff man auf Mittel zurück, die im Rahmen der sogenannten Notstandsgesetze zur Verfügung standen. Diese Gesetze ermöglichten staatliche Förderungen für infrastrukturelle Maßnahmen, um in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Instabilität gezielt arbeitsmarkt- und sozialpolitische Impulse zu setzen. Das bereits angefangene Projekt musste dann aber eingestellt werden.
In den Jahren 1920 und 1921 wurde der ursprüngliche Entwurf umfassend überarbeitet. Dabei wurden sowohl die architektonischen Vorstellungen als auch die funktionalen Anforderungen an ein zeitgemäßes Stadtbad weiterentwickelt und an die veränderten Gegebenheiten angepasst. Trotz dieser planerischen Fortschritte kam es jedoch zunächst nicht zur Realisierung des Bauvorhabens. Finanzielle Engpässe, politische Unsicherheiten und strukturelle Probleme innerhalb der Verwaltung führten dazu, dass das Projekt in eine längere Phase des Stillstands geriet.
Weiterlesen…
Michael Metze12.03.2024.
Allgemein Kommentare geschlossen
Das ruhende Mädchen aus dem Stadtbad Lichtenberg
Am kommenden Mittwoch den 13. März 2024 jährt sich zum 65. Mal der Todestag von Karl Trumpf, einem Bildhauer, dessen Werk und Einfluss auf die Kunstwelt auch heute noch spürbar sind. Geboren in einer Zeit des kulturellen Umbruchs, verstand es Trumpf meisterhaft, die Strömungen seiner Epoche in seinen Skulpturen zu verarbeiten und zugleich zeitlose Fragen der Menschlichkeit und Ästhetik zu stellen.
Karl Trumpf erblickte am 3. Januar 1891 in Berlin das Licht der Welt. Bereits im Alter von acht Monaten, nachdem er seine Eltern verloren hatte, fand er bei einem Bergmann in Gräfenhainichen ein neues Zuhause. Mit vierzehn Jahren begann er in der Lutherstadt Wittenberg eine Lehre im Steinmetzhandwerk. Schon früh zeigte sich sein ausgeprägtes Talent für die Bildhauerei, welches er durch das Anfertigen erster Steinfiguren zum Ausdruck brachte. Ab dem Jahr 1908 zog es ihn in die Ferne; er ging auf Wanderschaft und sammelte als Steinbildhauer auf diversen Baustellen Erfahrungen. Trotz der anstrengenden Arbeit am Tage, besuchte er Abendschulen, um sich das nötige Wissen anzueignen und sparte gleichzeitig mit großer Mühe Geld, um ein Studium an den staatlichen Kunstakademien in Berlin und München finanzieren zu können – und dies alles aus eigener Kraft. Im Sommersemester 1913 immatrikulierte er sich an der Königlichen Akademischen Hochschule für bildende Künste in Charlottenburg, Berlin, wo er die Klasse für Perspektive unter Wilhelm Herwarth und den Kunstgeschichte-Kurs bei Georg Gallend belegte. Im Mai 1914 setzte er sein Studium an der Staatlichen Kunstakademie in München fort und wurde in die Bildhauerklasse von Erwin Kurz aufgenommen, einem Schüler von Adolf von Hildebrand. Später wurde er ein Schüler von Professor Franz Metzner, dem Schöpfer des Leipziger Völkerschlachtdenkmals, und arbeitete auch unter Professor Richard Engelmann in Weimar. Karl Trumpf erlangte erstmals öffentliche Anerkennung durch seine Mitwirkung in Ausstellungen der Berliner Sezession und der Akademie der Künste. In einem Artikel der Kunstzeitschrift „Die Kunst für alle“ aus dem Jahre 1926-27 wird sein Schaffen wie folgt gewürdigt:
Weiterlesen…
Michael Metze30.09.2019.
Zukunft des Stadtbades Kommentare geschlossen
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat am 25.09.2019 dem Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages ihre Petition „Rettet die Bäder“ übergeben. Über 130.000 Unterzeichnende stehen hinter der Forderung eine angemessene und nachhaltige Bäderversorgung sicherzustellen. Der Deutsche Bundestag wird sich also in absehbarer Zeit mit dem Thema befassen müssen.
Informationen zur Petition findet Ihr unter:
https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-baeder-schwimmbadschliessungen-stoppen
Weiterlesen…
Michael Metze26.04.2019.
Allgemein Kommentare geschlossen
Als 1914 das Stadtbad Neu-Köln in Betrieb ging und die erste Auswertung über Besucherzahlen auf dem Tisch lag, wurde schnell klar, dass das vorgesehene Stadtbad in Lichtenberg mit der bisherigen Planung zu klein werden könnte.
Mit Beginn des 1. Weltkrieges 1914 wurde zunächst jegliche Planung einer Volksbadeanstalt in Lichtenberg eingestellt. Erst mit Ende des 1. Weltkrieges 1918 kam die Errichtung einer Volksbadeanstalt wieder in Fahrt.
Als Planungsgrundlage diente das Stadtbad Neu-Köln, die Festlegungen der Deutschen Gesellschaft für Volksbäder und die Richtlinien aus dem Handbuch der Architektur von Felix Genzmer über die Errichtung von Bade- und Schwimmanstalten.
Weiterlesen…