Tag: Flussbad Lichtenberg

Eine jüdische Geschichte im Jahr der Olympischen Sommerspiele 1936

18.03.2015. Historisches Kommentare geschlossen

Das Schicksal des Henry Cohn-Bloch

Eine Postkarte als stummes Zeugnis
Bei unseren Recherchen zur Geschichte des Fluss- und Stadtbades Lichtenberg stießen wir auf ein unscheinbares Dokument: eine Postkarte des jüdischen Kaufmanns Henry Cohn-Bloch. Ihr Bearbeitungsvermerk zeigt, wie tief die Diskriminierung jüdischer Bürger bereits in den Verwaltungsalltag eingebettet war:

25. Juni 1936 – Antwortschreiben des Stadt- und Flussbades:
„Nichtariern ist nach wie vor der Zutritt zum städtischen Flussbad Lichtenberg nicht gestattet.“
Diese kurze Zeile macht deutlich: Die Ausgrenzung jüdischer Mitbürger war kein lokaler Zufall, sondern das Ergebnis eines gesamten Apparates – abgestimmt, bürokratisch, kalt. Weiterlesen…