Stadtbad Lichtenberg

Oskar Ziethen zum 165. Geburtstag, Erster Bürgermeister von Lichtenberg

Oskar Ziethen Wegbereiter und Visionär

Oskar Ziethen, ein Name, der vielen in Lichtenberg bekannt ist, weil ein Krankenhaus seinen Namen trägt. Doch hinter diesem Namen steckt so viel mehr. Friedrich Wilhelm Oskar Ziethen, vollständiger Name, hat eine beeindruckende Geschichte, die eng mit der Entwicklung Lichtenbergs verknüpft ist.

Am 7. August 1858 in Stettin geboren, kam Oskar aus einer Offiziersfamilie. Sein Vater, Friedrich Wilhelm Heinrich Ziethen, war 35 Jahre lang Offizier der Artillerie, und seine Mutter, Agnes Mathilde Ziethen, gehörte einer renommierten Kaufmannsfamilie an. Oskar hatte mehrere Geschwister, von denen der bemerkenswerteste sein Zwillingsbruder Alfred war, der ebenfalls eine militärische Laufbahn einschlug.

Oskars Bildungsweg war beeindruckend. Nachdem er sein Abitur in Anklam abgelegt hatte, begann er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, sowie der Kameralistik. Er besuchte Universitäten in Freiburg, Leipzig und schließlich Greifswald. Nach seinem Studium trat er kurz in den Justizdienst ein, fand aber seine wahre Berufung im kommunalen Bereich.

Seine Karriere als Verwaltungsbeamter begann in der kleinen Stadt Naugard. Doch es war seine Position in Lichtenberg, die seine entscheidende Rolle in der Geschichte Berlins festigte. 1896 wurde er Amts- und Gemeindevorsteher von Lichtenberg, wo er eine Schlüsselrolle bei der Umwandlung des Gebiets von einer ländlichen Gemeinde in einen wichtigen Bezirk Berlins spielte.

Unter seiner Führung wurden viele wichtige öffentliche Einrichtungen in Lichtenberg errichtet, darunter das Rathaus, das Amtsgericht, das Städtische Krankenhaus, das damalige Volksbad und viele Schulen. Sein Augenmerk auf Infrastruktur, Bildung und öffentliche Dienstleistungen legte den Grundstein für Lichtenbergs Entwicklung zu einem blühenden Stadtteil Berlins.

Ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere war seine Ernennung zum Ersten Bürgermeister von Lichtenberg im Jahr 1908 und später zum Oberbürgermeister im Jahr 1911, eine Position, die er bis 1921 innehatte.

Ebenfalls unter seiner Leitung wurde Boxhagen-Rummelsburg eingemeindet und Lichtenberg als 17. Verwaltungsbezirk mit den Landgemeinden Friedrichsfelde, Biesdorf, Kaulsdorf, Marzahn und Mahlsdorf sowie der Gutsbezirke Biesdorf und Hellersdorf in Groß-Berlin eingegliedert.

Neben seiner kommunalen Arbeit hatte Oskar Ziethen auch politisches Engagement. Er war Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und gehörte der Fraktion der Freikonservativen an. Und selbst während des 1. Weltkrieges fühlte er sich berufen, seinem Land zu dienen und meldete sich freiwillig zum Militärdienst.

Oskar Ziethens Beitrag zur Entwicklung Lichtenbergs kann nicht genug betont werden. Er war ein Mann mit Vision, Entschlossenheit und Engagement, der das Gesicht Lichtenbergs maßgeblich geprägt hat. Seine Arbeit hat Lichtenberg zu einem unverwechselbaren und wichtigen Teil Berlins gemacht. Es ist also nur passend, dass er in Lichtenberg immer noch so präsent ist, nicht nur durch das nach ihm benannte Krankenhaus, sondern auch durch die tiefe Anerkennung der Gemeinschaft für seine Verdienste.

Am 26. Januar 1932 verstarb Oskar Ziethen im Alter von 74 Jahren im Lichtenberger Krankenhaus auf der Station 9, jenem Krankenhaus wo er selbst den Grundstein legte und deren Namen es Heute trägt.

Oskar Ziethen Krankenhaus

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